Das von Nora Frohmann, Elena Strempek und Angelika Waniek entwickelte
Format des Performance Recordings spielt auf die Methode des Graphic
Recordings an, das visuelle Mitschreiben eines Prozesses, jedoch mit
den Mitteln der Performancekunst. Die Performerinnen erzählen mit
Spielfreude die soziale Geschichte der jeweiligen Veranstaltung, die sie
begleiten. Sie verbinden die Inhalte mit den anwesenden Personen und dem
Veranstaltungsort. In einer Performance am Ende des Tages übersetzen und
verkörpern die Performerinnen einerseits Ideen, Statements sowie die Struktur
der gemeinsam erlebten Veranstaltung, andererseits bringen sie Zwischentöne,
subjektive Momente, Leerstellen und Atmosphären in den Raum. Sie bieten
dadurch den Teilnehmenden eine visuelle und performative Reflexionsebene
und eine ästhetische Erfahrung an. So entstehen ein abschließendes
Gemeinschaftsgefühl und ein künstlerischer Mehrwert, der in Erinnerung bleibt.
Das Performance Recording kann der Veranstaltung angepasst werden
und wird in enger Zusammenarbeit mit den Veranstalter*innen geplant.

Performance Recordings wurden an Spielorten wie LOFFT – DAS THEATER
in Leipzig, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste in Dresden und
Theater RAMPE in Stuttgart, gezeigt.

Performance Recording 

„Das Performance Recording macht aus den vielen Fragmenten,
die ein Konferenztag unterwegs abwirft, ein neues Ganzes.
Gedankenschnipsel, offene Fragen, Assoziationen und
Stimmungen finden in den Gesten, Raumnahmen und Worten
der drei Performerinnen eine ganz eigene Form: sinnlich, intuitiv,
humorvoll. Diesen Eindruck nehme ich gern mit nach Hause.“
(Wilma Renfordt, DAFDK)

Solarkaffee II der SOLiDACH – Solarinitative, Theater RAMPE Stuttgart, Januar 2025

Das Theater Rampe, SOLiDACH und die Solarscouts luden Performance
Recording ein, um in der Abschluss- und Übergabeveranstaltung des Bürgerbeteiligungsprojekts
gleichzeitig Rückblick, Istzustand und Zukunftswünsche zu
vermitteln.
Nora Frohmann, Elena Strempek und Angelika Waniek nahmen das Thema
der Sonnenkraft auf und gestalteten mit den Teilnehmenden Cyanotypien
(Blaudrucke), die parallel zum gemeinsamen Essen in einem Zelt mit Tageslichtprojektoren
belichtet wurden. Auf den gemeinschaftlich entstandenen Werken
verbildlichten die Teilnehmenden ihre Assoziationen, ihren Dank und ihre
Wünsche bezogen auf das bisherige Projekt SOLiDACH und die übernehmenden
Solarscouts. Während der anschließenden Performance verkörperten die drei
Performerinnen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und ließen die über
den Tag eingefangene Wortfetzen, Zitate und Äußerungen zu einem poetischen
Trialog werden. Zudem wurden bekannte Popsongs über die Sonne Playback
gesungen und choreografiert. Hierbei partizipierten die Anwesenden der
Veranstaltung als Gesangs- und Bewegungschor.

Beta-Launch der Initiative Digitales Archiv der Freien Darstellenden Künste, Produktions- und Bildungszentrum Wiese eG Hamburg, November 2024

Die Initiative stellte den aktuellen Stand der Plattform vor, die zum Ziel hat, ein
Online-Archiv der Freien Szene im deutschsprachigen Raum zu werden. Elena
Strempek und Angelika Waniek begleiten die Initiative als beratene Künstlerinnen
seit 2023 und nahmen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse mit in das Performance
Recording, welches den Abschluss der Veranstaltung bildete. Zusammen mit
Nora Frohmann entwickelten sie eine Installation mit einem Zelt im Mittelpunkt.
In dem Zelt wurden während der Veranstaltung „Spuren gesichert“. Objekte
des Tages wurden gesammelt, fotografisch dokumentiert und während der
Performance an die Zeltwand projiziert. Dazu erzählten die Künstlerinnen die
Geschichten der Archivalien und rekapitulierten somit die Veranstaltung anhand
der Objekte. Eingefasst wurde dieser Teil durch eine Choreografie im Zelt und ein
Manifest über das Archivieren.

PHOENIX Theater Festival, Zughafen Erfurt, Juni 2023

Im Rahmen der dritten Ausgabe des Phoenix-Festivals entwickelten Angelika
Waniek und Elena Strempek eine Performance, die den Konferenztag, der unter
dem Motto „Professionell mit Krisen umgehen!” stand, begleitete, reflektierte
und die Geschichte des Zughafens in Erfurt zum Gegenstand machte. Während
der abschließenden Performance wurde eine Hebebühne zur Bühne und die
Teilnehmenden wurden über das Gelände geführt. In Sichtweite des Zughafens
befindet sich der Erinnerungsort „Topf und Söhne” und das Gelände der
ehemaligen Fabrik der Firma, die im Nationalsozialismus Verbrennungsöfen
herstellte. Die Teilnehmenden wurden auf diese Geschichte und den Fakt,
dass die Öfen vom Güterbahnhof, dem Veranstaltungsort der Konferenz, in die
Konzentrationslager verfrachtet wurden, aufmerksam gemacht. Die künstlerische
Intervention endete in Stille an Birken auf dem Bahngelände und bot einen Raum
zur Introspektive.

FUTUR OST Roundtable III, Atelierhaus Friese Kirschau, Oberlausitz, März 2023

Performance Recording wurde von der Initiative FUTUR OST eingeladen, um
ein Netzwerktreffen zum Thema „Produzieren im ländlichen Raum – Chancen
und Herausforderungen” zu begleiten und künstlerisch zu kommentieren. Nora
Frohmann, Elena Strempek und Angelika Waniek recherchierten im Vorfeld zur
Geschichte des Veranstaltungsorts, der ehemaligen Fabrik der Firma Gebrüder
Friese AG, in welcher das erste industriell gefertigte Spültuch hergestellt wurde.
Die Künstlerinnen besuchten im Vorfeld das Unternehmen „Kirschauer Textil“ und
entwickelten ein Format, in dem sie gemeinsam mit den Teilnehmenden und den
Kirschauer Spültüchern das über den Tag benutzte Geschirr abspülten. Dabei
wurde die Geschichte des Spültuchs erzählt und ein Austausch auf Augenhöhe
über die Themen des Netzwerktreffens am Spülbecken initiiert. So erzählten u.a.
die ehrenamtlichen Helferinnen von TanzART über ihre Erfahrung mit dem Ort.
Das Bild des handspülenden Bürgermeisters setzte sich nachhaltig in den Köpfen
der Teilnehmenden fest.

FUTUR OST Hackathon, HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste Dresden, September 2022

Eingeladen zur Begleitung der zweitägigen Veranstaltung „Hackathon der
Initiative FUTUR OST“ führten Nora Frohmann und Angelika Waniek das Format
Performance Recording durch. Bei der Veranstaltung trafen Akteur*innen aus
den freien darstellenden Künsten Ostdeutschlands zusammen, um gemeinsam
Formate für eine Sichtbarkeit der Szene zu entwickeln. In der abschließenden
Performance setzten Nora Frohmann und Angelika Waniek die Themen Freude
und Unterstützung in den Mittelpunkt und refl ektierten den zeitökonomischen
Aspekt des Tages: Wie den vielen Ideen und Prozesse gerecht werden? Die
Akteur*innen, die nun zu Zuschauenden wurden, konnten Platz nehmen, liegen
und den Performerinnen beim Denken und Unterstützen auf einem Rollbrett
zuschauen.

FUTUR OST Roundtable I, LOFFT – DAS THEATER Leipzig, Mai 2022

Beim ersten öffentlichen Treffen der Initiative FUTUR OST machten Angelika
Waniek und Elena Strempek den Aufschlag für das Format des Performance
Recordings. Thema des Roundtables war die Frage, wie künstlerische
Produktion in postpandemischen Zeiten Nachhaltigkeit berücksichtigen kann.
Die Performerinnen sammelten den Tag über Aussagen, Themen und Bilder aus
den Workshops und brachten diese im Anschluss auf die Bühne – spielerisch
changierend zwischen den Rollen übermotivierter Business- und Fitnesscoach
und schwermütige Künstlerin.

KONFERENZ VIELFÄLTIGER OSTEN – Kunst im Spannungsfeld politischer Realitäten, Verbund Mitte:Ost, Theater Variabel, Olbernhau, Juni 2025

Bei der eintägigen Konferenz ging es darum, wie man angesichts restriktiver politischer Entwicklungen weiterhin künstlerisch progressiv arbeiten kann. Verschiedene Akteur:innen aus Tschechien, Polen und Deutschland berichteten aus ihren Arbeitsrealitäten, berieten und bestärkten sich. Im Nachgang erschien ein Toolkit.
Die drei Performerinnen entschieden sich für die Rollen von Clowns: einen Pierrot, einen Weißclown und eine dumme Augustine. Sie nahmen dabei Bezug auf Erschöpfung und (Galgen)humor. Es wurde gejammert, ein Riesenluftballon aufgeblasen, Ukulele gespielt und von einer Leiter herab ein Manifest verlesen.
Um die beeindruckende Geschichte des Theaters Variabel aufzugreifen, wurden Bühnenelemente und Kostüme aus dem hauseigenen Fundus und Anekdoten des Gründers einbezogen. Als Abschluss wurden die Konferenzteilnehmer:innen in den Park hinter dem Haus geführt und dort widmeten ihnen die drei Performerinnen ein subtiles "Seufzkonzert". So endete der herausfordernde Konferenztag mit etwas Schönem -  einem Geschenk an die Teilnehmenden.

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